Pharmaland Schleswig-Holstein: Herausforderungen für Politik und Gesundheitswirtschaft

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther besuchte am 19.04.2023 das mittelständische Pharmaunternehmen Pohl-Boskamp an seinem Stammsitz in Hohenlockstedt. Im Mittelpunkt des Gesprächs mit der Firmeninhaberin Marianne Boskamp stand im Rahmen der Zeitenwende nichts Geringeres als die Zukunftsgestaltung der mittelständischen Arzneimittelhersteller auf Basis der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen am Standort Schleswig-Holstein. 

Das mittelständische Familienunternehmen Pohl-Boskamp begrüßte den schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther an seinem Verwaltungs- und Produktionsstandort Hohenlockstedt.  Während des regen Dialogs mit der Firmeninhaberin Marianne Boskamp und der Geschäftsführerin Babette Reiken wurden Themen von schwierigen ökonomischen Bedingungen durch den Ukraine-Krieg über Fachkräftemangel bis zu Lieferengpässen bei Medikamenten in Deutschland, Europa und der Welt angesprochen: Rohstoffknappheit, Beschaffungsschwierigkeiten und deutliche Kostensteigerungen bei Energie, Transport und Packmitteln auf der einen Seite und keine Option der Preisanpassung für patentfreie verschreibungspflichtige Medikamente auf der anderen Seite. „Der letzte Winter mit den für jeden spürbar gestiegenen Versorgungsengpässen hat deutlich gezeigt, was es bedeutet, wenn Medikamente knapp werden und wie wichtig es ist, den Produktionsstandort in Deutschland und innerhalb der EU aufrecht zu erhalten. Das vom Bundesgesundheitsministerium geplante Generika-Gesetz ist ein guter Auftakt, hier muss aber noch dringend nachgebessert werden, wenn wir mittel- und langfristig die Versorgung mit patentfreien Medikamenten stabilisieren wollen. Der Markt funktioniert wie die Natur: Arten sterben leise aus und verabschieden sich nicht mit einem Knall. Genauso verschwinden wichtige, aber preislich zu weit nach unten regulierte Arzneimittel“, so Marianne Boskamp.

Pharmastandort Schleswig-Holstein


In der anschließenden Diskussion zu möglichen Zukunftsperspektiven ging es deshalb um das Ziel, den Standort Schleswig-Holstein für die mittelständischen Firmen nachhaltig attraktiv zu machen. „Wir müssen dringend die Bürokratie abbauen sowohl auf Landesebene als auch auf europäischer Ebene, denn viele der gesetzlichen Änderungen kommen aus Brüssel.  Wir sind froh, dass unser Ministerpräsident ein offenes Ohr für unsere Anliegen hat“, ergänzt Babette Reiken. Es gibt eine sehr strenge Regulatorik, die eine vernünftige Produktion für den deutschen Markt behindert. „Wenn wir in unserem eigenen Land sicherstellen wollen, dass wir keine Engpässe haben, bedarf es kluger Regeln, damit Unternehmen auch für den eigenen Markt produzieren können. Zu vernünftigen Preisen, bei denen sich das lohnt. Dafür setzt sich die Landesregierung ein“, so Ministerpräsident Günther.

Innovation durch Forschung und Entwicklung

Bei dem anschließenden Rundgang durch den Herstellungsbereich des systemrelevanten, patentfreien, verschreibungspflichtigen Akutnitratsprays präsentierte sich Pohl-Boskamp dem Gast als modernes Pharmaunternehmen, welches trotz der schwierigen ökonomischen Rahmenbedingen auf eine insgesamt positive Unternehmensentwicklung blicken kann. Sehr beeindruckt zeigte sich der Ministerpräsident von der Innovationskraft und dem Engagement des bislang ausschließlich in Schleswig-Holstein produzierenden und forschenden Unternehmens: Neuentwicklungen auf dem Feld der Digitalen Gesundheitsanwendungen und die klinischen Forschungsaktivitäten im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen. „Die Firma Pohl-Boskamp ist ein sehr wichtiges Unternehmen hier in der Region. Es macht mich stolz, dass wir in Schleswig-Holstein eine Firma haben, die weltweit hilft, Lieferengpässe bei einem versorgungsrelevanten Notfall-Präparat zu beseitigen.“

Bereits seit 1946 ist das mittelständische Pharmaunternehmen im Kreis Steinburg fest verankert. An den zwei Standorten, dem Produktions- und Logistikwerk in Dägeling und der Firmenzentrale in Hohenlockstedt, beschäftigt Pohl-Boskamp aktuell rund 580 Arbeitskräfte. 

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Gesamtanschläge: 4.231


Über Pohl-Boskamp

Die G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Hohenlockstedt, Schleswig-Holstein, gehört zu Deutschlands führenden mittelständischen Pharmaunternehmen, das sich bislang bewusst für den Produktions- und Entwicklungsstandort Deutschland entschieden hat. Inhaberin Marianne Boskamp leitet das familiengeführte Unternehmen in der vierten Generation – zusammen mit ihrem Ehemann, Dr. Henning Ueck. Pohl-Boskamp entwickelt, produziert und vertreibt qualitativ hochwertige Medikamente zur Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen. Das Unternehmen vertreibt internationale Markenprodukte wie GeloMyrtol® forte & Myrtol®, GeloRevoice®, Yamato®Gast, NYDA®, Kalmeda®, LOYON® und Gepan®.

Pressekontakt:
Claudia Rohlfs    
Tel.: +49 (0) 4826 59 462
E-Mail: c.rohlfs@pohl-boskamp.de