Erfolgsgeschichte den Widrigkeiten zum Trotz

Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen besuchte am 21.08.2023 das mittelständische Pharmaunternehmen Pohl-Boskamp an seinem Stammsitz in Hohenlockstedt. Im Mittelpunkt des Gesprächs mit den Firmeninhabern Marianne Boskamp und Dr. Henning Ueck sowie dem Geschäftsführer Henrik Hesse stand die Zukunftsgestaltung der mittelständischen Arzneimittelhersteller auf Basis der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Schleswig-Holstein, Deutschland und Europa sowie die positive Firmenentwicklung des Unternehmens.

Das mittelständische Familienunternehmen Pohl-Boskamp begrüßte den Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein Claus Ruhe Madsen an seinem Verwaltungs- und Produktionsstandort Hohenlockstedt.  Während des regen Austauschs mit den Firmeninhabern Marianne Boskamp und Dr. Henning Ueck sowie dem Geschäftsführer Henrik Hesse wurden Themen von schwierigen ökonomischen Bedingungen über Fachkräftemangel bis zu Lieferengpässen bei Medikamenten in Deutschland, Europa und der Welt angesprochen. „Steigende Energiekosten, fragile Lieferketten und nie dagewesene Preis- und Verfügbarkeitsturbulenzen bestimmen derzeit die Pharmabranche“, so Henrik Hesse. „Aber trotz aller Widrigkeiten können wir eine sehr positive Geschäftsentwicklung verzeichnen und blicken optimistisch in die Zukunft.“

Pharmastandort Schleswig-Holstein

In der Diskussion zu möglichen Zukunftsperspektiven ging es um das Ziel, den Standort Schleswig-Holstein für die mittelständischen Firmen nachhaltig attraktiv zu machen. „Um Platz für Innovationen und Investitionen zu schaffen, muss die Bürokratie dringend abgebaut werden“, betonte Dr. Henning Ueck.  Auf kaum einen anderen Sektor drückt die Bürokratielast so stark wie auf die Gesundheitswirtschaft.  Betroffen ist die gesamte Wertschöpfungskette – von der Entwicklung über die Zulassung und Produktion bis hin zu Abgabe, Leistungserbringung und Abrechnung. Komplizierte Verfahren binden sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen, die dann nicht mehr für das Kerngeschäft zur Verfügung stehen. „Es muss uns gelingen, die Bürokratie auf das wirklich Notwendige zu reduzieren und nicht mit einer Sammelwut von Daten Unternehmen und Behörden gleichermaßen lahm zu legen", ergänzt Ueck.

Lieferengpässen entgegenwirken

Hinzu kommen Regularien, die die Wirtschaftlichkeit in der Pharmaindustrie zusätzlich belasten: deutliche Kostensteigerungen bei Energie, Transport und Packmitteln auf der einen Seite und keine Option der Preisanpassung für patentfreie verschreibungspflichtige Medikamente auf der anderen Seite. „Der letzte Winter mit den für jeden spürbaren Versorgungsengpässen hat deutlich gezeigt, was es bedeutet, wenn Medikamente knapp werden und wie wichtig es ist, den Produktionsstandort in Deutschland und innerhalb der EU aufrecht zu erhalten. Das vom Bundesgesundheitsministerium geplante Generika-Gesetz ist ein guter Auftakt, hier muss aber noch dringend nachgebessert werden, wenn wir mittel- und langfristig die Versorgung mit patentfreien Medikamenten stabilisieren wollen“, so Marianne Boskamp.

Innovation durch Forschung und Entwicklung

Sehr beeindruckt zeigte sich der Minister von der Innovationskraft des bislang ausschließlich in Schleswig-Holstein produzierenden und forschenden Unternehmens im Bereich der Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA): „Das Engagement auf dem Gebiet der Digitalen Gesundheitsanwendungen spricht für den Unternehmergeist und die Innovationskraft von Pohl-Boskamp.“ Neben der firmeneigenen Tinnitus-App Kalmeda vertreibt Pohl-Boskamp die Kranus-Edera-App von Kranus Health, die bei Erektionsstörungen hilft. Weitere DiGA sind in der Entwicklung. „Unsere Unternehmen in Schleswig-Holstein brauchen nachhaltige Rahmenbedingungen, eine verlässliche Politik und vor allem Planungssicherheit. Deswegen ist der Bürokratieabbau für mich eines der Top-Themen für diese Legislaturperiode. Wir müssen sicherstellen, dass Unternehmen wie Pohl-Boskamp sich innovativ entwickeln und forschen können. Nur so können sie erfolgreich sein und das strahlt positiv auf das ganze Land ab“, so Minister Madsen.